Mein erster Schritt zum passiven Einkommen, das T-Shirt Business
Es ist der 26. Februar 2020 kurz vor Mitternacht. Tatsächlich bin ich bloß noch wach, weil ich aktuell krank geschrieben bin. Sonst würde ich schon lange im Bett liegen und vor lauter Erschöpfung schlafen, wohl wissend, dass in 6h mein Wecker klingelt und ich wieder in das Irrenhaus zurück müsste, in dem ich aktuell arbeite. Allerdings muss ich nicht arbeiten, ich sitze vor meinem Computer und habe so ein surreales Gefühl. Warum? Weil ich tatsächlich hier sitze und die ersten Bewerbungen durchforste, die von potenziellen virtuellen Assistenten gesendet wurden. Irgendwo auf den Philippinen sitzen tatsächlich Leute, die bereit sind für mich zu arbeiten! Mit Sicherheit wirst Du dich jetzt fragen, wie viele Posts Du verpasst hast und wann ich mein eigenes Unternehmen gegründet habe. Ich denke, um Licht ins Dunkel zu bringen, gehen wir in der Geschichte ein paar Tage zurück.

So wie es jetzt läuft, wird es nicht lange gut gehen
Spätestens Montag wurde mir klar, dass ich keinen Tag länger in diesem Unternehmen bleiben will. Da ich nicht auf Arbeit war, weil ich krank im Bett lag, konnte meine Chefin mich nicht vor allen Kollegen wegen irgendwelchen Dingen zusammenfalten. Also schrieb sie prompt eine E-Mail an das komplette Team. Diese enthielt Formulierungen wie: „Ich denke ich kann von Hochschulabsolventen, die über einen betriebswirtschaftlichen Abschluss verfügen, erwarten, …“ und sie sprach von „schlampigen“ Arbeitsausführungen etc. Ganz ehrlich, ich habe nicht studiert, um mir so einen Mist anhören zu müssen. Außerdem werde ich nicht in einem Unternehmen arbeiten, das mich so behandelt.
Allerdings empfinde ich auch die Jobsuche als nicht sonderlich vielversprechend. Mein grundliegendes Problem wird immer dasselbe bleiben. Ich tausche meine Zeit gegen Geld und arbeite in die Hosentasche eines anderen. Also auch nur eine temporäre Lösung. Allerdings setzt mich diese Erkenntnis unter Druck und Druck ist in der Regel nicht verkehrt, wenn man etwas erreichen möchte.
Die Idee für mein erstes passives Einkommen liefert mir ein Udemy-Kurs: Das T-Shirt-Business
Ich höre schon das Raunen aller, die sich mit dem Thema der passiven Einkommensgenerierung beschäftigt haben. Sicherlich ist das T-Shirt Business nichts originelles mehr, ein Schritt den gefühlt jeder geht, aber den ich aus fundierten Gründen dennoch einschlagen möchte. Zum einen ist es nach wie vor ein Markt der nicht gesättigt scheint und auch langfristig noch Potential hat. Doch nochmal für alle, die nicht wissen was ein T-Shirt Business ist.
Bei diesem Geschäftsmodell geht es darum, dass Du Designs entwirfst, die du auf T-Shirts drucken lassen kannst. Im Anschluss lädst Du diese auf Plattformen hoch, die das T-Shirt on-demand produzieren. Also wird das Shirt erst gedruckt, wenn es jemand bestellt hat, das heißt, dass Du keine T-Shirts auf Vorrat produzieren lassen musst und somit Gefahr läufst auf deiner teuren Ware sitzen zu bleiben. Für jedes Shirt mit deinem Design, was die Plattform verkauft, bekommst Du Provision. Klingt einfach? Dennoch muss man hier einiges beachten.
Zunächst heißt es wieder Nischen suchen. Finde ein Thema oder ein Motto für das noch nicht abertausende Motive hochgeladen wurden. Somit senkst Du deine Markteintrittsbarrieren und steigerst dein Erfolgspotential. Wenn sich bereits tausende Designs in einem Gebiet etabliert haben, wird es für potentielle Kunden nämlich äußerst schwierig Dich zu finden. Sehr gut geeignet sind außerdem Motive die Saisonal gefragt sind, zum Beispiel für große Events oder Feiertage. Diese solltest Du aber mit ausreichend Vorlaufzeit zur Verfügung stellen, damit sie auch von potenziellen Kunden gefunden werden, wenn es soweit ist.
Falls Du schon einmal einen Blick darauf werfen möchtest, wie so eine Seite Aussehen kann, kannst Du zum Beispiel einmal einen Blick auf Redbubble.com werfen. Hier wirst Du nicht nur T-Shirts finden, Redbubble kann dein Design auf unzählige Produkte drucken lassen.
Die Vorgehensweise zur Gründung
Als erstes wirst Du ein Nebengewerbe anmelden müssen, damit Du deine Gewinne auch offiziell erwirtschaften kannst. Oftmals sagen die Leute, dass bei kleinen Beträgen keine Gewerbeanmeldung benötigt wird. Hier muss ich leider wiedersprechen. Sobald Du mit einer Tätigkeit eine Einkommensabsicht verfolgst, solltest Du ein Gewerbe anmelden. Meins läuft übrigens als Medienproduktion, da diese Formulierung sehr weitläufig ist und man viel darin verpacken kann. Mein Blog ist ein Medium, Fotos sind Medien, Grafiken, Logos und Merch sind Medien, Livestreams und Videos auch. Somit ist zunächst alles abgedeckt, was ich in Zukunft tun möchte. Wenn Du wissen möchtest wie Du ein Gewerbe anmelden kannst, was Du dabei beachten musst und an wen Du dich wenden sollst, dann schreibe es gern in die Kommentare.
Zu Beginn muss ein Fahrplan her
Zunächst habe ich mich natürlich über den Markt informiert. An welcher Stelle kann ich meine Designs verkaufen, wie hoch fallen meine Gewinnspannen aus und wie verhalten sich die Märkte. Außerdem habe ich mir eine Liste mit 10 Anbietern besorgt, bei denen ich meine Produkte zum Verkauf anbieten kann. Ein Bericht zu jedem einzelnen Anbieter wird noch folgen. (Du kannst gern schon einen Blick in die Kategorie: Passives Einkommen -> T-Shirt Business werfen, vielleicht existiert der Beitrag ja schon.)
Danach habe ich mir Gedanken über meine Marke und mein Produkt gemacht. Ich habe mich dazu entschieden meine bereits existierende Marke SM Designs zu verwenden. Diese nutze ich bereits für Freelancing Jobs in denen ich Logos, Visitenkarten usw. erstelle. Also wieso hier keine Synergie herstellen? Im Anschluss habe ich meine Kollektionen geplant.
Aus taktischen Gründen möchte ich mir im Moment noch nicht zu weit in die Karten schauen lassen, denn wenn der Artikel publiziert wird bin ich noch mitten im Erstellungsprozess. Aber unter anderem möchte ich eine Kollektion mit Rust Fanart starten. Mein erstes Design befindet sich schon im Verkauf. Allerdings ist dies eine schwache Nische, die ich just for fun bediene. Ich erhoffe mir hier keine großen Gewinne, weil die Rust-Community tatsächlich nicht die größte ist.
Für mein richtiges Projekt möchte ich mit 20 verschiedenen Designs starten. Wenn das Business erste Gewinne abwirft, dann folgen weitere Designs, wenn die Gewinne ausbleiben, dann suche ich mir die nächste Möglichkeit, um passives Einkommen zu generieren.
Kommen wir nun zur Umsetzung der Pläne
Ich habe mich die letzten Jahre zwar umfangreich mit Grafikdesign beschäftigt und mich stetig weiterentwickelt, allerdings fehlen mir dennoch sowohl die Fähigkeiten meine Ideen umzusetzen als auch die Zeit. An dieser Stelle gibt es viele Optionen, um die notwendige Arbeit auszulagern. Zum Beispiel kann man sich Designer auf Fiverr, Upwork, Freelancer und Co. suchen. Zwar kann man hier pro Design schon ab 20€ jemanden finden, der das Design im Anschluss umsetzt, allerdings ist die Arbeit in der Regel nicht so gut, man muss jeden Auftrag einzeln auslösen und 20€ sind immernoch 20€. Wenn ich 20 Designs brauche für 20€ und auf einer Plattform im Anschluss pro verkauften T-Shirt 5€ bekomme, dann muss ich mindestens 80 T-Shirts verkaufen, um das Geld wieder herein zu bekommen. Also habe ich mich für eine andere Methode entschieden. Ich suche mir einen so genannten virtuellen Assistenten.
Was ist ein Virtual Assistent
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um einen Assistenten, der virtuell für mich zur Verfügung steht. Es ist kein Bot, sondern eine echte Person, oftmals leben diese auf den Philippinen. Da das Lohnniveau auf den Philippinen um einiges geringer ist als in Europa, bekommt man hier ziemlich preiswert Experten auf vielen Bereichen engagiert. Viele werden hier ethische Bedenken bekommen, weil sie einen Arbeiter aus einem armen Land „ausbeuten“. Das ist definitiv nicht der Fall. Für viele Philippinos eröffnen sich durch diese Verdienstmöglichkeiten völlig neue Türen. Sie können flexibel arbeiten und verdienen teilweise deutlich mehr, als würden sie einen richtigen Job in ihrem Land annehmen. Hierfür habe ich auch ein praktisches Beispiel zu Hand.
Meine Freundin ist Kubanerin und ihre Cousine arbeitet als Ärztin in Kuba. Sie verdient im Monat umgerechnet etwa 45€. Auch bei dem geringeren Preisen in Kuba sind hier keine großen Sprünge für sie möglich. Jetzt stell Dir vor sie hätte die Möglichkeit, nach der Arbeit, diverse Aufgaben im Internet zu erledigen und sich somit 100€ hinzu zu verdienen. Ich denke man schafft hier eine Win-Win-Situation. Es gibt Leute, die mit diesem Geld ihr Lebensstandard deutlich steigern können bzw. sind sie erst durch diese Jobs in der Lage ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Schlimmer sind die Folgen für die regionale Wirtschaft, weil immer, wenn jemand einen Job zu Spotpreisen ins Ausland vergibt, ist das ein Job weniger für einen Freelancer in Europa oder gar in Deutschland. Sobald ich merke, dass das Business mit Erfolg gekrönt ist, bin ich auch bereit mehr Geld für Designs von Freelancern auf Fiverr und Co auszugeben. Allerdings möchte ich aktuell die Kosten so gering wie möglich halten, es besteht nämlich nach wie vor die Gefahr, dass 100% meiner Investitionen verloren gehen, wenn niemand bereit ist für meine Designs zu zahlen.
Aktuell habe ich eine Testphase mit zwei Designern gestartet, Abigail und Jonny. Abigail arbeitet aktuell für $ 5.00 pro Design, inkl. 3 kostenlosen Überarbeitungen. Jonny nimmt für jedes Design $ 3.00 und fertigt Überarbeitungen für je $ 0.50 an. Ich sende den Designern für jeden Job einen Design Brief in dem ich zusammen fasse, was ich erwarte und diese machen sich dann ans Werk.
Also habe ich nun die ersten drei Designs zwei verschiedenen Leuten in Auftrag gegeben. Ich denke, dass ich in den nächsten Tagen die ersten Resultate sehen kann. Wenn ich die ersten Designs vorliegen habe, dann gehen wir die nächsten Schritte durch.
Welche Fragen hast Du zum Thema? Findest Du ein T-Shirt Business interessant oder denkst Du, dass auf diesem Gebiet nichts mehr zu holen gibt?
Euer Sebbe 😉
Hallo, Danke für den Beitrag. Aif welcher Plattform kann ich Kontakt zu den philippinischen Designern nehmen?
Hallo Dine,
ich habe damals virtualstaff.ph genutzt. Hier kannst Du einen kostenlos Job posten und erhältst schon nach kurzer Zeit die ersten Bewerbungen per E-Mail. Zwar brauchst Du einen Premium-Account um die Profile der Nutzer zu sehen und direkt zu antworten, aber die meisten schicken Dir schon die Links zu ihren Portfolios mit und die E-Mail Adresse hast Du auch. Danach kannst Du dich direkt mit den Virtuellen-Assistenten in Verbindung setzen.
Pass aber bitte unbedingt auf, dass Du erst bezahlst, wenn die Designs da sind. Sonst läufst Du Gefahr nie wieder etwas von Deinen Designern zu hören.
Wenn Du weitere Fragen hast, dann kannst Du gern schreiben.
Viel Erfolg bei der Suche!
Interessanter Artikel.
Vielen Dank, es freut mich, wenn ich Dein Interesse wecken konnte 🙂